Vorteile für Leistungserbringer und Patienten

Im Vordergrund einer koordinierten Post-Fraktur-Versorgung steht in erster Linie eine verbesserte Patientenversorgung. Es zeigt sich jedoch, dass die Umsetzung dieses Konzepts außerdem Kosten für das Gesundheitssystem einspart. Für Deutschland gibt es hier bisher keine Daten, allerdings demonstriert eine amerikanische Studie eine Kostenersparnis über 938 Dollar (95-%-KI: 379–1.498 Dollar) für einen Patienten innerhalb eines Jahres, wenn eine Post-Fraktur-Versorgung erfolgt.[1]  Die Computersimulationsanalyse einer weiteren Studie aus den USA demonstrierte eine Kostenersparnis von 66.879 Dollar pro 10.000 Post-Fraktur-Patienten bei einer FLS-Versorgung im Vergleich zur Regelversorgung.[2] Eine Steigerung der Kosteneffektivität für koordinierte Post-Fraktur-Versorgungen konnte ebenfalls belegt werden.[3]

Allerdings werden nicht nur Kosten gespart, eine koordinierte Post-Fraktur-Versorgung bringt auch für die beteiligten Krankenhäuser und Ärzte mehrere Vorteile mit sich. Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick darüber, in welcher Weise die einzelnen Stakeholder des Gesundheitssystems von einer koordinierten Post-Fraktur-Versorgung profitieren können.

Vorteile für Ihr Krankenhaus

  • Eine standardisierte koordinierte Post-Fraktur-Versorgung kann Entlass- und Überweisungsprozesse vereinfachen. Darüber hinaus setzen Sie so das gesetzlich vorgeschriebene Entlass-Management nach § 39 SGB V um. Daten können leichter und schneller übermittelt werden – z. B. durch digitale Lösungsansätze in Form von Apps oder gemeinsam verwalteten Onlineplattformen. Auch analoge Ansätze – wie eine Pendelmappe – können den Informationsfluss verbessern.
  • Eine hohe Versorgungsqualität und Innovationsfähigkeit tragen zu einem positiven Image des Krankenhauses bei. Die Einführung zukunftsweisender digitaler Prozesse kann ebenfalls zu einem guten Ruf des Krankenhauses beitragen.
  • Der Aufbau eines Netzwerkes aus Kliniken und niedergelassenen Fach- und Hausärzten trägt zu einem guten Zuweiserverhältnis bei, fördert den Fachaustausch zwischen Kollegen und verbessert die Patientenversorgung. Ein weiterer Vorteil: Wenn der Prozess erst einmal funktioniert und ein entsprechendes Netzwerk aufgebaut ist, kann dieses auch auf andere Indikationen – außerhalb der Osteoporoseversorgung – ausgeweitet und angewendet werden.

Vorteile für Sie als Hausarzt

  • Der größte Vorteil einer koordinierten Post-Fraktur-Versorgung für den Hausarzt ist ein gutes Informationsmanagement. Durch ein sorgfältiges Entlass-Management und eine bessere Vernetzung erhalten Sie alle relevanten Diagnose- und Behandlungsdaten des Patienten.
  • Durch eine koordinierte Post-Fraktur-Versorgung werden Sie als Koordinator entlastet und unterstützt.
  • Die Weiterleitung und Überweisung an die entsprechenden Fachärzte und Spezialisten wird, durch eine bessere Infrastruktur, vereinfacht.
  • Das Bestehen einer koordinierten Post-Fraktur-Versorgung bietet Ihnen darüber hinaus eine Struktur für die Umsetzung des Disease-Management-Programms (DMP) für Osteoporosepatienten.

Vorteile für Sie als Facharzt

  • Fachärzte und Spezialisten profitieren von einem guten Informationsmanagement. Relevante Daten zur Diagnose und Therapie des Patienten werden weitergegeben, sorgfältig dokumentiert und gehen nicht verloren.
  • Eine koordinierte Post-Fraktur-Versorgung bringt Vorteile zur Praxisorganisation. So können beispielsweise Termine vereinfacht vergeben werden.
  • Eine koordinierte Post-Fraktur-Versorgung unterstützt das Patientenmonitoring für Fachärzten und fördert die Patientenadhärenz. Beispielsweise zeigte eine Umfrage des deutschen koordinierten Post-Fraktur-Versorgungsmodells Nordrhein ein sehr positives Patientenfeedback:

So gaben 66,4 % der befragten Patienten an, dass sie von dem Versorgungsmodell profitiert haben.

72,6 % würden die Behandlung im Rahmen einer koordinierten Post-Fraktur-Versorgung weiterempfehlen.

Darüber hinaus gaben 87,2 % der Osteoporosepatienten an, über ihr Krankheitsbild und die Therapie adäquat informiert zu sein[4].

Vorteile für Ihre Patienten

  • Wenn ein zentraler Fallmanager die Kommunikation zwischen Krankenhaus, niedergelassenen Ärzten und Spezialisten koordiniert, führt das in vielen Fällen zu einer umfassenderen und kontinuierlicheren Betreuung. Ihre Patienten fühlen sich gut aufgehoben.
  • Patienten erleiden weniger häufig Folgefrakturen. Mit einer koordinierten Post-Fraktur-Versorgung kann die Anzahl der nicht-vertebralen Frakturen um 56 % reduziert werden[5].
  • Durch Fallmanager werden Patienten und Ihre Angehörigen besser aufgeklärt. Mit Hilfe von präventiven Maßnahmen, erläutert von geschulten Spezialisten, lernen Patienten so, ihre Erkrankung zu unterstützen und damit das Risiko für erneute Frakturen zu verringern.

  1. Ghimire E et al. Am J Prev Med 2015; 49: e109–116.
  2. Solomon DH et al. J Bone Miner Res 2014; 29: 1667–1674.
  3. Yates CJ et al. J Clin Densitom 2015; 18: 150–156.
  4. Niedhart C. Deutscher Ärzte-Verlag OUP 2015; 11: 000–000.
  5. Huntjens KM et al. J Bone Joint Surg Am 2014; 96: e29.